Turbulente Witterung, sehr gute Weine
27.02.2024 – Der Jahrgang 2023 gestaltete sich ziemlich herausfordernd für Österreichs Winzer*innen. Trockenperioden, intensive Feuchtwetterphasen und mancherorts schwere Unwetter erforderten viel penible Arbeit in den Weingärten des Landes. Diese wurde aber durch einen sehr schönen Herbst belohnt. Zu erwarten sind ausdrucksstarke, dichte und zugleich balancierte Weißweine sowie der nächste fulminante Rotweinjahrgang. Endlich konnten auch wieder Eisweine in nennenswerter Menge gekeltert werden.
Nach einem äußerst trockenen Winter setzten im April und Mai die ersehnten, ergiebigen Niederschläge ein. Die späte Blüte wurde eher positiv gesehen, vermied sie doch die gefürchteten Schäden durch Spätfröste. Häufige Verrieselung sorgte allerdings für Mengenverluste, während frühzeitig auftretende Peronospara ebenso frühe, penible Pflanzenschutzmaßnahmen erforderte. Der Sommer war wieder von Hitzeperioden geprägt, die aber im Unterschied zum Vorjahr kaum zu Trockenschäden führten. Hagelunwetter traten fast in allen Weinbaugebieten punktuell auf. Im August und knapp vor der Lese einsetzende Regenfälle kurbelten die Traubenreife noch einmal kräftig an, sodass früh mit der zügig vorangehenden Hauptlese begonnen wurde.
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Weißweine mit kraftvoller Frucht & Balance In den Weingärten von Niederösterreich, Wien und dem Burgenland konnten sehr reife Beeren in gutem Gesundheitszustand gelesen werden, die kraftvolle, saftige Weißweine mit klaren Fruchtaromen und guter Sortentypizität ergeben. In vielen, aber nicht allen Herkünften ist die Säure etwas niedriger, der Alkoholgehalt hingegen etwas höher als in den Vorjahren ausgefallen. Im Allgemeinen sind saftige Weißweine von auffallender Dichte und früher Balance zu erwarten. Der Grüne Veltliner wird diesmal vermutlich stärker traubige und an Kernobst erinnernde Aromen zeigen als pfeffrig-tabakige Würzenoten. Beim Riesling und den Burgundersorten ist mit balancierten wie fruchtbetonten Weinen zu rechnen. Die aromatischen Sorten und die autochthonen Spezialitäten werden wieder ihre sortenspezifischen Merkmale ausspielen können.